Therese von Lisieux | Selbstbiografie
«Unser Zeitalter der Ausgrabungen, das den Dingen begegnen will wie sie sind, hat nun auch die Züge Thereses vom Kinde Jesus aus einem wahren Grab von Schminke gehoben; als die entstellenden Schichten wegfielen, trat, wie nicht anders zu erwarten war, das Gnadenwunder von Lisieux mit dem ganzen Glanz und der schlichten Evidenz des Ursprünglichen zutage. Es ist zunächst eine Sache der Atmosphäre: wie wenn man aus einer sorgfältig verschlossenen ‹guten Stube› in den Wald hinaus tritt und man weiß plötzlich was frische Luft heißt und was Atmen, und man fühlt sich so dankbar, dass man die Frage, warum einem dieses Einfache solange vorenthalten wurde, auf sich beruhen lässt. Was aus unbegreiflicher Überkleisterung befreit uns entgegentritt, ist etwas Jugendfrisches, Spontanes, erschreckend Hüllenloses, das sich so sorgenfrei nur geben kann, weil es sich unangreifbar geborgen weiß in den Schleiern der Gnade.»